Zielgruppe
Die Weiterbildung „Systemische Therapie / Familientherapie“ (Curriculum I und II) richtet sich an Berufstätige in

sozialpädagogischen,
psychosozialen und
klinischen
Feldern, die tiefergehende Kenntnisse und Fähigkeiten in der systemischen Arbeit mit

Familien,
Einzelnen und
Gruppen
erlangen möchten.
Das Curriculum I (systemische Beratung) wird durch spezielle therapeutische Schwerpunkte (Curriculum II) des systemischen Arbeitens ergänzt.
Weiterbildungsinteressierte, die sowohl die Zulassungsvoraussetzungen zur Weiterbildung „systemische Therapie / Familientherapie“ nach den DGSF-Richtlinien erfüllen, als auch über eine abgeschlossene und durch die DGSF zertifizierte Weiterbildung in systemischer Beratung verfügen, können sich für den einjährigen Aufbauweiterbildungsgang Curriculum II bewerben und schließen nach erfolgreicher Teilnahme ebenfalls als „systemische/r TherapeutIn / FamilientherapeutIn“ ab.

Curriculum
Systemische Therapie und Beratung

 

1 Unterrichtseinheit (UE) = 45 min.

300 UE

Theorie / Methodik des Systemischen Arbeitens

150 UE

Supervision, Vorstellung von mindestens zwei Arbeitssitzungen live, per Video oder per Audio (für die Anerkennung als Berater DGfB 150 UE)

150 UE

Selbsterfahrung

200 UE

 

Systemische Praxis, vier ausführlich dokumentierte abgeschlossene therapeutische und Beratungs-Prozesse , von denen einer mind. 10 Sitzungen umfasst

100 UE

Peer- / Intervisionsgruppen und Dokumentation

 

Abschlussarbeit, Abschlusscolloquium mit Kurzreferat

 

900 UE

insgesamt / Gesamtdauer 36 Monate

Theorie / Methodik der systemischen Therapie
In diesem Teil der Weiterbildung geht es um die Vermittlung von theoretischen Grundlagen der systemischen Therapie und Familientherapie. Es werden die verschiedenen systemischen Fertigkeiten und Techniken vermittelt und eingeübt.
Die Gestaltung der Seminare orientiert sich je nach Schwerpunkt der Inhalte an der Aufteilung zu je einem Viertel theoretischer Input, Demonstration, Selbsterfahrung zum Thema und Übungen.
Ergänzend wird mit Videodemonstration und Videofeedback gearbeitet.

Theorie
Systemtheorie/ Familiendiagnostik

Methodik
Dynamik der Anfangssituation Systemischen Arbeitens
Systemische Fragetechniken
Kurz- und lösungsorientierte Ansätze
Mailänder Modell
Wachstumsorientierte Arbeit nach Virginia Satir
Abschlusskommentare und Interventionstechniken
spezielle therapeutische Schwerpunkte des systemischen Arbeitens:
Systemischer Umgang mit etablierten Diagnosen und dem ICD-10
Systemische Therapie mit Jugendlichen
Systemische Einzeltherapie / provokative Therapie
Systemische Paartherapie
Umgang mit Krisen
Systemtherapeutische Interventionen am Beispiel spezifischer Störungsbilder

Inhaltliche Änderungen der Seminare bleiben dem ISTB vorbehalten. Der Gesamtumfang der Weiterbildung bleibt davon unberührt.

Supervision
Die Supervision der Fallarbeit findet als Gruppensupervision an den 3-tägigen Blockveranstaltungen jeweils am Samstag statt. Auch hier vertreten wir einen methodenintegrativen Ansatz. Im Verlauf der Weiterbildung lernen die TeilnehmerInnen zwei – drei SupervisorInnen kennen. So können sie unterschiedliche Supervisionsstile kennenlernen. Die Supervisorinnen achten darauf, dass über den gesamten Supervisions-prozess die Kontinuität gewährleistet ist. Im Rahmen der Supervision stellen die TeilnehmerInnen mindestens zwei Arbeitssitzungen live, per Video oder per Audio vor.

Intervision / Peergruppenarbeit
Am zweiten Einführungswochenende und nach der Entscheidung der TeilnehmerInnen und des Instituts für die Weiterbildung werden Peer- / Intervisionsgruppen gebildet, die über den Zeitraum der Weiterbildung weitestgehend konstant eigenverantwortlich zusammenarbeiten. Diese Intervisionsgruppen (3-6 TeilnehmerInnen) vertiefen eigenständig die Seminarinhalte und bereiten anstehende Seminarthemen vor (Literaturarbeit, etc.).

Selbsterfahrung
Die Selbsterfahrung findet – neben den Selbsterfahrungsanteilen der Blockseminare – als Genogrammarbeit (Familienrekonstruktion und Skulpturarbeit) in mehreren Blöcken außerhalb Münsters statt und sieht für jede TeilnehmerIn einen eigenen Selbsterfahrungstag vor. Je nach Gruppengröße, inhaltlicher Gestaltung und Umfang der Genogrammarbeit können weitere Selbsterfahrungsseminare in den Ablauf der Weiterbildung integriert werden (entsprechend den Richtlinien der DGSF).

Systemische Praxis

Während der Weiterbildung zur Systemischen TherapeutIn / FamilientherapeutIn sind 200 UE Systemischer Therapie dokumentiert nachzuweisen (zentrale Prozesse und Systemische Interventionen).
Mindestens vier abgeschlossene Therapieprozesse sind in ausführlicher Form zu dokumentieren, wobei einer mindestens 10 Sitzungen umfassen muss, und spätestens zwei Jahre nach Beendigung der jeweiligen Weiterbildung dem Institut vorzulegen (Richtlinie der DGSF).

Abschlusscolloquium
Den erfolgreichen Abschluss der Weiterbildung zum systemischen Berater bildet eine Abschlussarbeit sowie ein Abschlusscolloquium mit Kurzreferaten der TeilnehmerInnen über ihre Abschlussarbeiten und anschließender Diskussion von TeilnehmerInnen und Kursleitung.

Zertifikat
AbsolventInnen der Weiterbildungen erhalten auf Antrag und bei Erfüllung aller Bedingungen ein Zertifikat. Das von der DGSF verliehene Zertifikat lautet: „Frau/ Herr … hat eine den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) entsprechende Weiterbildung in Systemischer Therapie und Beratung abgeschlossen und ist anerkannt als „Systemische/r TherapeutIn / FamilientherapeutIn (DGSF)“.

Abschluss- / Zertifizierungsvoraussetzungen (ISTB)

Teilnahme an den Seminaren und Supervisionssitzungen
Der/die Weiterbildungsteilnehmer/in führt (bis spätestens zwei Jahre nach Abschluss der Aufbauweiterbildung) mindestens 130 Therapiestunden unter begleitender Supervision durch.
Die während des Weiterbildungsganges durchgeführten Familientherapien / systemischen Therapien werden unter Berücksichtigung der geltenden Datenschutzbestimmungen dokumentiert (Protokollierung des für die jeweilige Sitzung zentralen Prozesses und der Interventionen).
Der/die TeilnehmerIn weist einen ausführlich dokumentierten abgeschlossenen therapeutischen Prozess nach, der mind. 10 Sitzungen umfasst.
Erfolgreiche Teilnahme am Colloquium
Nachweis der absolvierten Zeiten der Intervisions- / Peergruppenarbeit
AUFBAUWEITERBILDUNG SYSTEMISCHE THERAPIE/ FAMILIENTHERAPIE